holzschneider

Im Dezember 2010 hat mir eine Freundin Schneidmesser und Platten geschenkt, schnell war das erste Motiv geschnitten und der darauf folgende Druck hat mich in seinen Bann gezogen.

Seitdem sind fast 50 Motive entstanden und es schälen sich Formen und Serien heraus die ich immer weiter verfeinere. Der Holzschnitt hat in meinem Leben einen festen Platz bekommen, gerade auch die Einheit von Material, Schneiden und Drucken fasziniert mich sehr. Auch die nähe zur grafischen Illustration, dem Zeichnen und meiner anderen großen Leidenschaft den anspruchsvollen Comics, den Geschichten „ohne Worte“, kommt der Holzschnitt sehr nahe und da schließt sich auch der Kreis des Antriebs meines Schaffens, ich will Bilder machen die Geschichten erzählen. Das wird auch die Zukunft meines Schaffens bestimmen, neben Umsetzung von Street-Art Motiven und Portraits, will ich Serien mit Geschichten erschaffen, ich selbst bin sehr gespannt darauf was da so alles auf die Welt will.

Ich bin ein Holzschneider geworden und ziehe meinen Hut vor den Druckern die seit 500 Jahren Wissen vervielfältigen und es ins Profane holten und damit der Aufklärung des Menschen große Dienste erwiesen haben.

Es steht auch in einem interessanten Widerspruch zur heutigen Digitalisierung, welcher ich sehr Aufgeschlossen gegenüber stehe, jedoch bemerke wie dadurch Wissen aus dem Blickfeld gerät das auch in der Zukunft nicht unwichtig sein wird , es ist das Wissen ums Ganze, um die Einheit des Schaffens, um die Ehre des Handwerks, um das Wissen was Hände außerhalb einer Tastatur Bewerkstellen können. Es geht um den Kampf mit der Materie und deren Form, die Welt wird in der Zukunft eine Virtualität erreichen, die Grenzen einreißen wird, und die Menschen in große Widersprüche verwickeln wird, da kann die Beschäftigung mit einem Stück Holz, ein wenig dazu beitragen, diese Kluft auszuhalten.

Ich bin Autodidakt, lerne durch Beobachtung und ausprobieren. Die Motive entspringen meinem Leben und Denken. Der Zuspruch zu meinen Werken durch andere spornt mich an und ich danke allen die mich unterstützen sehr.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Konrad (Sonntag, 23 Juli 2017 11:40)

    Im Anachronismus zur digitalisierten Welt fasziniert auch mich eben genau die analoge Handwerklichkeit der Druckgrafik, lieber Steffen �... seien es Holzschnitte oder Radierungen !
    Hier kann man die Bildentstehung noch völlig mental nachvollziehen - beim PC nicht mehr. Auch ist die Reduktion hilfreich, denn die Beschränkung von Farbe und Linienführung lässt Wesentliches klarer erkennen...